Ruprecht Polenz &bsp;
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Die Sache mit den Privilegien

Wenn ich also am Freitagnachmittag meine Heimreise nach Münster antrete, muss ich nicht am Fahrkartenschalter der Deutschen Bahn Schlange stehen, denn ich habe eine Freifahrkarte für die Bahn. Und wenn ich mal ein Flugzeug nehme, um pünktlich zu einem wichtigen Termin in Berlin anzukommen, muss ich das Ticket nicht aus der eigenen Tasche bezahlen. Auch den Wagen der Bundestagsfahrgemeinschaft, der mich von meinem Abgeordnetenbüro zum Bahnhof oder zum Flughafen bringt, benutze ich gratis.

Viele sagen, die Abgeordneten genießen lauter Privilegien. Und zu diesen Privilegien zählt dann auch das Bundestagsbüro, derzeit bestehend aus einem Raum mit 18 Quadratmetern Grundfläche. Jeweils zwei weitere ebenso große Räume stehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung. Das Geld für dieses Personal zahlt der Bundestag; die Büroausstattung mit PC und Schreibmaschine, Diktiergerät und Fernseher, Telefon und Telefax stellt die Bundestagsverwaltung gratis. Lauter Privilegien, sagen manche.

Aber jeder würde sich in seinem Berufsleben bitterlich beschweren, wenn man die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Büroausstattung am Arbeitsplatz selbst bezahlen müsste. Sie wären zu Recht empört, wenn ihr Arbeitgeber ihnen die Kosten für Dienstreisen nicht erstatten würde. Von Privilegien ist da auf einmal nicht mehr die Rede.

Übrigens: Statistisch gesehen, kostet der Bundestag jeden Bundesbürger nur rund 7 € im Jahr (Stand: Ende 2007). Pro Wähler gerechnet ist der Deutsche Bundestag, das drittgrößte Parlament Europas, das billigste Parlament in der Europäischen Union.