"Freiheit auch für Minderheiten?"
Neben Ruprecht Polenz, Bundestagsabgeordneter der Stadt Münster, diskutierten auch, Bischof Anba Damian, Generalbischof der koptischen Kirche Deutschland, und Dr. Kamal Sido, Nah-Ost-Referent der Gesellschaft für bedrohte Völker, über die Situation der Minderheiten im arabischen Raum. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Kajo Schukalla.
Dabei wurde vor allem über die problematische Situation der Religionsfreiheit in der Region diskutiert. Besonders Bischof Damian machte auf die prekäre Situation der Christen im arabischen Raum aufmerksam.
Polenz machte schon zu Beginn der Diskussion den Stellenwert der Religionsfreiheit in der deutschen Politik heraus: „Wir gewähren Religionsfreiheit nicht auf Gegenseitigkeit, sondern um ihrer selbst willen, und das ist auch richtig so.“
Aber auch der Forderung aus dem Publikum, deutsche Entwicklungshilfe an den Umgang mit Minderheiten zu knüpfen entgegnete Polenz: „Entwicklungshilfe zu stoppen, um politische Entwicklungen zu erzwingen geht immer auf Kosten der Ärmsten in einer Gesellschaft, und dafür will ich nicht einstehen.“ Schließlich betätige sich die Entwicklungshilfe vor allem im Gesundheitsbereich, wie z.B. bei der Aufbereitung sauberen Trinkwassers, und das einzustellen träfe nur die Schwächsten, so Polenz weiter.
Polenz, der auch Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages ist, unterstrich noch einmal die Notwendigkeit europäischer Hilfe beim Transformationsprozess in der Region. „Wir müssen den Ländern des Arabischen Frühlings eine Transformationspartnerschaft anbieten, um deren Weg hin zu demokratischen und rechtsstaatlichen Gesellschaften zu unterstützen“, so der CDU-Politiker.