„Nach den Aufregungen um sein Transit-Visum für die USA bin ich erleichtert zu hören, dass Vidal Martinez-Amaya wohlbehalten zu Hause in Honduras gelandet ist.“ sagte Ruprecht Polenz (CDU), Bundestagsabgeordneter für die Stadt Münster.
Vidal Martinez-Amaya war am 25. Juni 2003 nach Münster gekommen und wollte am 18. Oktober wieder zurückfliegen. Doch wurde er am Frankfurter Flughafen aufgehalten, da ihm ein Visum zum Umsteigen in Houston/Texas fehlte. Die USA hatten während seines Aufenthaltes in Deutschland die Bestimmungen geändert, nach denen jetzt seit August 2003 für Bürger verschiedener Staaten Transit-Visa nötig sind. Da der Touristen-Status von Martinez-Amaya Ende Oktober auslief und gleichzeitig sein Flug-Ticket verfallen wäre, war Eile geboten. Als Polenz davon erfuhr, war er sofort bereit zu helfen. Er organisierte einen Termin beim Konsulat der Vereinigten Staaten in Frankfurt am Main einen Tag vor dem letztmöglichen Rückreisetag. An diesem Tag noch konnte Martinez-Amaya sein Transit-Visum in Empfang nehmen und am folgenden 25. Oktober in seine Heimat fliegen.
Vidal Martinez-Amaya arbeitet im Projekt „Hogar San Rafael für Straßenkinder in Honduras“ in der Diözese San Pedro Sula (Villanueva, Honduras). Dieses deutsch-italienisch-honduranische Projekt wurde im Juni 1999 von Padre Thomas Drews gegründet, der zuvor Kaplan in St. Ida war. In St. Ida trat fünf Monate später der „Förderverein St. Rafael in St. Ida Gremmendorf e.V.“ zusammen, der sich zur Aufgabe gemacht hat, das Projekt in Honduras mit Geld- und Sachspenden zu unterstützen. Dieser Förderverein erbringt den Großteil des Spendenaufkommens für das Projekt San Raphael von deutscher Seite.
Seinen Aufenthalt in Münster hat Martinez-Amaya genutzt, um die Verbindung zwischen der Arbeit vor Ort und dem Förderverein in St. Ida zu stärken und für das Projekt zu werben. Er belegte einen Deutsch-Kurs und besuchte verschiedene Schulen in Münster, um sich ein Bild davon zu machen, wie Kinder in Deutschland aufwachsen und unterrichtet werden. >P>Das Projekt Hogar San Rafael bietet elternlosen und verlassenen Kindern im Alter zwischen 8 und 14 Jahren ein neues zu Hause. Vidal Martinez-Amaya ist einer der Erzieher, die sich um die Kinder kümmern, ihnen grundsätzliche Lebenswerte vermitteln und sie so bestärken, dass sie zukünftig selbständig in der honduranischen Gesellschaft leben können. Die Kinder erhalten Essen, Unterkunft, Kleidung, medizinische Versorgung sowie die Möglichkeit, Bildungseinrichtungen zu besuchen.
Hätte Martinez-Amaya nicht mehr rechtzeitig zurückfliegen können, hätte in jedem Fall ein neues Flugticket für ihn gekauft werden müssen. Bei einem so weiten Flug wird die erforderliche Summe leicht vierstellig. Das Geld hätte aus dem Spendentopf genommen werden müssen. „Ich freue mich sehr, dass dieses Geld jetzt für die Kinder verwandt werden kann.“ meinte Polenz und weiter: „Dieses Projekt vermittelt christliches Leben in wunderbarer Weise. Ich hoffe, dass sich der Förderverein der Gemeinde St. Ida auch weiterhin so großartig für seine Unterstützung einsetzt.“