Von der Entscheidung des Bundesverteidigungsministers, 105 Bundeswehr-Standorte in Deutschland zu schließen, ist auch Münster betroffen. Das Wehrbereichsmusikkorps II wird aufgelöst und das Luftwaffentransportkommando wird, wie bereits abzusehen war, im Europäischen Lufttransportkommando aufgehen, sobald dieses in Eindhoven einsatzbereit ist. Die Anzahl der in Münster stationierten Soldaten reduziert sich damit von 1710 auf 1300.
Zu den Beschlüssen von Minister Struck erklärt der CDU-Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz:
Die Reduzierung des Bundeswehrkontingents um knapp 400 auf 1300 Soldaten und insbesondere die Umstrukturierung des Luftwaffentransportkommandos ist für Münster ein schmerzhafter Prozess.
Dass mit dieser Entscheidung bereits seit einiger Zeit zu rechnen war, ändert daran nichts. Aus verteidigungspolitischer Sicht und vor dem Hintergrund einer global veränderten Sicherheitslage ist dieser Schritt hin zu einem gemeinsamen europäischen Lufttransport jedoch militärisch und europapolitisch richtig.
Erleichtert bin ich, dass die Unteroffizierschule des Heeres der Münsteraner Lehrgruppe B und die Standortverwaltung von der Umstrukturierung nicht betroffen sind und in Münster verbleiben. Die Reduzierung der Truppe ist eine bittere Pille, auch wenn andere Standorte weitaus stärker betroffen sind. Münster wird aber mit dem Deutsch-Niederländischen Korps weiter ein starker Standort der Bundeswehr bleiben.“
Grundsätzlich kritisierte Polenz, dass die Strukturentscheidungen Strucks weniger aus einem schlüssigen Sicherheitskonzept entwickelt worden seien, sondern vor allem versuchten, die Kürzungswünsche des Finanzministers einigermaßen umzusetzen. „Diese Sicherheitspolitik nach Kassenlage hat keine Zukunft.“