„Die nordrhein-westfälische Landesregierung setzt sich deshalb dafür ein, dass die Wasser- und Schifffahrtsdirektion West in Münster erhalten bleibt. Hier sind wir bereits in engem Kontakt mit der Bundesregierung und dem Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages.“ Mit diesen Worten reagierte der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Steinbrück (SPD), auf ein Schreiben des CDU-Bundestagsabgeordneten Ruprecht Polenz, mit dem dieser um Unterstützung für den Erhalt der Wasser- und Schifffahrtsdirektion in Münster gegenüber dem Bundesverkehrsminister gebeten hatte.
Steinbrück stimmte in seiner Antwort mit dem Abgeordneten überein, dass Nordrhein-Westfalen als das bedeutendste Binnenschifffahrts-Land in Deutschland auf eine kompetente Verwaltung aus einer Hand angewiesen sei. Der Ministerpräsident verwies dabei auch darauf, dass alle bedeutenden Binnenschifffahrtsunternehmen, ihre Arbeitgeberverbände und die Berufsverbände ihren Sitz in NRW haben und auch das größte Aus- und Fortbildungszentrum der Binnenschifffahrt in Nordrhein-Westfalen sei.
Für zusätzliche Ausbauvorhaben sei eine möglichst enge, regionalpolitisch abgestimmte Kooperation zwischen der Landesverkehrspolitik und der Wasserstraßenverwaltung nötig.
Polenz setzt derweil seine Bemühungen um den Erhalt der Wasser- und Schifffahrtsdirektion auf Bundesebene fort. Gemeinsam mit den münsterländischen CDU-Bundestagsabgeordneten hat er die zuständigen Berichterstatter seiner Fraktion im Verkehrs- und Haushaltsausschuss zu einem Gespräch eingeladen, um das weitere Vorgehen zu koordinieren. „Es geht nun darum, die nordrhein-westfälischen Interessen zu wahren“, betonte er gegenüber seinen Kollegen die Dringlichkeit des Treffens.
Laut Plänen des Bundesverkehrsministeriums soll die Zahl der derzeitigen sieben Wasser- und Schifffahrtsdirektionen auf 5,4, oder 3 reduziert werden. Möglicherweise droht damit der Wasser- und Schifffahrtsdirektion in Münster als letzter dieser Art in NRW die Schließung.