Um sich ein besseres Bild von der Situation im Kongo machen zu können und um die Meinung der in Münster lebenden Kongolesen über den EU-Militäreinsatz zur Sicherung der Wahlen im Kongo zu erfahren, lud der Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz zu einem Gespräch ins Bennohaus ein.
Nach einem Vortrag des Doktoranten Boniface Mabanza über die Entwicklung des Kongo in den letzten Jahren, entwickelte sich eine lebhafte Diskussion über den bevorstehenden Bundeswehreinsatz.
Der CDU-Politiker Polenz, der auch Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages ist, unterstützt die Mission der Europäischen Union zur Absicherung der Wahl. Er bewertete die Tatsache, dass sich über 25 Millionen Menschen für die Wahl registriert hätten, weitaus mehr als erwartet, als großen Erfolg, der zeige, welche Hoffnungen die Menschen im Kongo mit der Wahl verbinden. Polenz erklärte, dass Deutschland ein großes Interesse an einer Stabilisierung des Kongos habe. Neue Instabilitäten könnten zu Flüchtlingsbewegungen bis nach Europa führen, von denen dann auch Deutschland betroffen wäre. Ebenso förderten sie kriminelle und terroristische Strukturen unmittelbar vor der Haustür Europas.
Unter den anwesenden Kongolesen herrschte teilweise Skepsis hinsichtlich des Militäreinsatzes. So wurde die Anzahl von 1500 Soldaten in einem so großen Land wie Kongo als zu gering erachtet. Teilnehmer gaben zu bedenken, dass unterliegende Parteien das Wahlergebnis nicht akzeptieren und versuchen könnten, Instabilitäten zu schaffen. Für einen erfolgreichen Einsatz, so Boniface Mabanza, sei ein „militärisch und politisch absolut entschlossen“ durchgeführter Einsatz notwendig.
Polenz erklärte abschließend, dass die Wahl kein Allheilmittel sei, es jedoch keine Alternative gebe.