„Wir wollen das Planfeststellungsverfahren für die Umgehungsstraße (B 51) bis zur Warendorfer Straße und weiter als B 487n bis zum Schifffahrter Damm noch in diesem Jahr beginnen und es in einem Stück durchführen“, so Dipl.-Ing. Thomas Oehler gegenüber dem CDU-Bundestagsabgeordneten Ruprecht Polenz, der sich bei dem neuen Leiter der Niederlassung über die aktuellen Verkehrsplanungen für Münster informierte.
Die Planungsunterlagen sind seit dem 20. Oktober aus dem Bundesverkehrsministerium mit dem „Gesehen-Vermerk“ wieder in Münster zurück. Oehler: „Es müssen zwar noch einige Kleinigkeiten nachgeliefert werden, aber der Beginn des Planfeststellungsverfahrens wird dadurch nicht verzögert werden.“ Für den Ausbau im Bereich Mauritz seien eine Tieflage bis zu zwei Metern und Lärmschutz an den Seiten vorgesehen, „der einen umfassenden Lärmschutz gewährleistet“, so Oehler. Der Ausbau und der vorgesehene Lärmschutz werde „für alle Anwohner eine ganz erhebliche Verbesserung“, gegenüber dem bisherigen Zustand mit sich bringen.
Den von der Bürgerinitiative Mauritz geforderten Tunnel werde es, so Oehler, nicht geben. „Er ist lärmtechnisch nicht erforderlich und würde wesentlich mehr kosten als die jetzt vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen.“
Für das Planfeststellungsverfahren rechnet der Landesbetrieb mit einer Dauer von bis zu zwei Jahren. Polenz geht deshalb davon aus, dass Anfang 2008 mit dem Bau begonnen werden kann, wenn er nicht doch noch durch Klagen aufgehalten werde.
Die Offenlegung der Planfeststellungsunterlagen soll im Frühjahr 2006 erfolgen. Für den Ausbau bis zum Schifffahrter Damm wird mit einer Bauzeit von insgesamt ca. vier Jahre gerechnet.
Weiteres Gesprächsthema war der sechsstreifige Ausbau der Autobahn A1, der zwischen dem Autobahnkreuz Münster-Süd und der Tank- und Raststätte Münsterland im Wesentlichen abgeschlossen ist und dessen Durchführung bis hinter die Anschlussstelle Münster-Nord kurz vor der Vergabe steht.
Der weitere sechsstreifige Ausbau nach Norden bis zum Lotter-Kreuz liege im Zeitplan. Oehler geht davon aus, dass die Planfeststellungen in den nächsten zwei Jahren eingeleitet werden könnten. Langfristig sei auch ein sechsstreifiger Ausbau nach Süden bis zum Kamener-Kreuz vorgesehen.
Sobald das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der Umgehungsstraße weiter fortgeschritten sei, wolle sich der Landesbetrieb Straßenbau verstärkt dem weiteren Ausbau der B 51 Richtung Telgte zuwenden bis zur Abzweigung nach Handorf zuwenden. Polenz begrüßte dies ausdrücklich und wies auf die Dringlichkeit der Ortsumgehungen für Warendorf, Beelen und Clarholz hin, damit endlich auch die bessere Verbindung zwischen Münster und Bielefeld vorankomme.
Für die Ortsumgehung Wolbeck wird ein einwöchiger Erörterungstermin in der 48 Kalenderwoche, die vom 28. November bis 2. Dezember andauert, durchgeführt werden. Bisher lägen ca. 1200 Einwendungen vor, von denen viele allerdings textidentisch seien, so Oehler.
Für den Ausbau Tank- und Raststätte Roxel auf 200 Lkw-Parkplätze hat der Landesbetrieb Straßenbau auch alternative Standorte untersuchen lassen. Die Ergebnisse des Gutachtens sollen in Kürze vorliegen, wie Oehler dem Abgeordnete mitteilte. Polenz machte deutlich, dass aus Sicht des Landschaftsschutzes, der Raumplanung und auch der nahe gelegenen Wohnbebauung ein Ausbau der Raststätte Münsterland auf großen Widerstand stoße und regte noch einmal an, sich jetzt nicht auf langwierige Verhandlungen einzulassen, sondern stattdessen Alternativstandorte ins Auge zu fassen.