Nach den Erwartungen münsteraner Unternehmen an eine neue Bundesregierung erkundigte sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz auf seiner Wirtschafts-Sommertour auch bei der Armacell International GmbH, die aus der Firma Armstrong hervorgegangen ist. "Im Zeitalter der Globalisierung stehen auch Länder miteinander im Wettbewerb. In Deutschland müssen deshalb die Prozesse zwischen Bund und Ländern vereinfacht werden, damit Entscheidungen klarer, schneller und verständlicher getroffen werden", spricht sich Ulrich Weimer, Präsident von Armacell, für eine Föderalismusreform aus. Nur so sei schnelleres und effektiveres Handeln der Politik möglich.
Armacell International GmbH wurde im Jahre 2000 im Wege des management-buy-out gegründet und ist mit 18 Fabriken in zwölf Ländern tätig. Der Firmensitz wurde vor zweieinhalb Jahren von London nach Münster verlegt. 2.200 Mitarbeiter weltweit, davon 460 in Münster erwirtschaften einen Jahresumsatz von 330 Millionen Euro.
Weimer empfiehlt der deutschen Politik, sich auch mehr im Ausland umzuschauen, um Problemlösungen, die funktionieren, zu übernehmen. "Nicht immer muss das Rad ein zweites Mal erfunden werden, nur um eine deutsche Lösung anbieten zu können." Auch sollte man überlegen, gut gemanagte Prozesse aus der Wirtschaft zu übernehmen, um die politische Effizienz zu erhöhen. "Der Zeitfaktor, um eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit für Deutschland in dem sich beschleunigenden Prozess der Globalisierung zurück zu erobern und damit den Arbeitsmarkt zu beleben ist von entscheidender Bedeutung.�"
Wichtig ist Weimer vor allen Dingen mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit, um die Wettbewerbsfähigkeit seiner deutschen Standorte zu erhalten. Als Beispiel nannte er: �Wenn es die Auftragslage erfordert, muss es auch mal möglich sein, länger als die gesetzliche Grenze von 10 Stunden am Tag zu arbeiten.�