„Ich möchte dringend darum bitten, dass die Landesmedienanstalt gegenüber ish darauf hinwirkt, die genannten Programme wieder ins Kabelnetz einzuspeisen.“ Mit diesen Worten schloss der CDU-Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz ein Schreiben an den Direktor der Landesanstalt für Medien NRW Norbert Schneider, in dem er die Art und Weise der vollzogenen Umstellung der Programmplätze und die Veränderungen in der Programmauswahl durch den Kabelbetreiber ish in Münster kritisierte.
Polenz, der sich in seinem Schreiben insbesondere auf Zuschriften empörter Bürger und Presseberichte berief, beanstandete, dass ish auf die ersten beiden Programmplätze Verkaufskanäle gesetzt habe. „Wenn schon aus Gründen der in ganz Nordrhein-Westfalen gleichen Belegung der Programmplätze Veränderungen angeblich notwendig waren, dann hätte es doch nahe gelegen, auf Platz 1, 2 und 3 die Programme von ARD, ZDF und WDR 3 zu legen“, schrieb der Abgeordnete. Vor allem für ältere Bürgerinnen und Bürger bedeute das durch die nun platzierten Verkaufskanäle erforderliche Umprogrammieren ihrer Fernsehgeräte unnötige Mühe und Schwierigkeiten.
Polenz bemängelte außerdem, dass die Programme BBC, TV5, der niederländische Sender sowie der türkische Kanal TRT aus dem Kabelangebot entfernt worden seien. Stattdessen habe man die Zahl der Verkaufskanäle erhöht. „Ich halte diese Veränderungen nicht mit dem Ziel für vereinbar, den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes über das Kabelfernsehen ein möglichst breites Informationsangebot zur Verfügung zu stellen. BBC und TV5 wurden außerdem von vielen zum Erlernen der englischen und französischen Sprache genutzt,“ schrieb der CDU-Politiker.
Polenz: „Ich möchte von der Landesmedienanstalt vor allem wissen, mit welcher Begründung sie der unsinnigen Entfernung dieser Programme aus dem Kabelangebot zugestimmt hat.“