„Jetzt halten Sie Ihre Zusagen nicht ein, werden also wortbrüchig, ohne auch nur im Mindesten Anstrengungen zu unternehmen, die betroffenen Bürger und Anwohner, die auf Ihre Zusage vertraut haben, über die Gründe für Ihren plötzlichen Sinneswandel zu unterrichten.“ Mit diesen Worten protestierte der Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz bei der Projektbau GmbH der Deutschen Bahn auf deren Ankündigung bei der Stadt Münster, die vorgesehene Lärmsanierungsmaßnahme zwischen den Ortsteilen Mariendorf und Sudmühle nicht wie geplant durchzuführen.
Der CDU-Politiker, der sich seinerzeit intensiv für den Lärmschutz in diesem Bereich eingesetzt hatte, zeigte sich außerordentlich enttäuscht von der Ankündigung der Deutschen Bahn und verwies auf die Zusagen der Bundesregierung im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages, wonach bundesweit für Lärmschutzmaßnahmen an bestehenden Eisenbahnstrecken 100 Millionen DM zur Verfügung gestellt wurden und Härtefälle besondere Berücksichtigung finden sollten.
Polenz verwies in seinem Schreiben darauf, dass die besondere Härte für die lärmgeplagten Anwohner im Bereich der Bahnstrecke Mariendorf und Sudmühle weiter Bestand hätten. „Ich setzte mich deshalb nach wie vor mit Nachdruck dafür ein, dass die Lärmschutzmaßnahmen auch durchgeführt werden“, so der Abgeordnete. Polenz forderte in seinem Schreiben Auskunft darüber, ob der Bau der vorgesehenen und von der Bahn zugesagten Lärmschutzwände insgesamt und endgültig aufgegeben werden sollen, oder ob es sich bei der Entscheidung angesichts neuer finanzieller Zwänge darum handele, die Ausführung der Lärmsanierungsmaßnahmen zeitlich zu verschieben.
„In jedem Fall hat aber die Münsteraner Öffentlichkeit und haben insbesondere die betroffenen Anwohner in Mariendorf und Sudmühle einen Anspruch darauf, dass die DB-Projektbau GmbH die Gründe für Ihre Entscheidungen unmittelbar und vor Ort in einer Bürgerversammlung erläutert“, forderte der Abgeordnete.
Brief von Ruprecht Polenz an die Deutsche Bahn AG (pdf-Format)