Als Ruprecht Polenz seinen CDU-Bundestagskollegen, den Experten für Verkehrssicherheit Gero Storjohann, am Hauptbahnhof abholte, bekam dieser gleich vor Ort einen ersten Eindruck vom Ausmaß des typischen Münsteraner Fahrradchaos. Storjohann war Polenz’ Einladung nach Münster gefolgt, um sich als Mitglied des Bundesverkehrsausschusses ein Bild von aktuellen Projekten und Problemen im Münsteraner Verkehrsbereich zu machen.
v.l. Martin Schulze-Werner, Ruprecht Polenz, Gero Storjohann und Stefan Weber inmitten des Fahrradchaos an der Windhorststraße Gut gesattelt ging es zur Besichtigung weiterer „Fahrrad-Problemzonen“ gemeinsam mit dem Ratsherrn Stefan Weber und dem Leiter des Ordnungsamtes Münster, Martin Schulze-Werner, über die Windhorststraße, zu den Münster-Arkaden und dem Prinzipalmarkt. Die unzähligen behindernd auf Gehwegen abgestellten Räder stellen die Stadt seit Jahren vor enorme Probleme.
Im Moment gebe es unzureichende gesetzliche Regelungen, was mit den Fahrradleichen und Falschparkern in Münsters Innenstadt geschehen solle, klagte Ordnungsamtsleiter Martin Schulze-Werner. Erst kürzlich hatte die Stadt Münster eine Klage verloren und darf nur noch in Ausnahmefällen falsch geparkte Räder abtransportieren.
„Wir sind stolz auf einen so hohen Radfahreranteil in Münster, aber wir müssen auch die unterschiedlichen Interessen von Fußgängern und Geschäftsleuten beachten“, betonte Polenz gegenüber seinem Kollegen Storjohann. Zwölf Arbeitskräfte seien jeden Tag an den Fahrradknotenpunkten der Stadt im Einsatz, um Ordnung in das Chaos zu bringen – so weit wie es eben erlaubt ist.
Dr. Oellers, stellvertretender Leiter des Stadtplanungsamtes, erklärte den Parlamentariern anschließend an Hand eines neuen Ampelschaltsystem am Servatiiplatz, welche Besonderheiten es zu beachten gebe, damit Räder und Kraftfahrzeuge nicht kollidieren.
Gero Storjohann zeigte sich beeindruckt von der Masse der Räder, die in Münster geparkt sind. Ähnliche Probleme haben u.a. Lüneburg und Freiburg, so dass sich Storjohann nun gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag für eine Novellierung der Straßenverkehrsordnung einsetzen will, die den Handlungsspielraum der betroffenen Städte erhöht.
Im zweiten Teil des gemeinsamen Termins machte sich die Gruppe um Polenz und Storjohann dann zu Verkehrsknotenpunkten des Kraftverkehrs auf. Als erstes ging es weiter zur Besichtigung der B51, die als Schlüssel zur Verkehrsentlastung der Innenstadt gilt. Der geplante Ausbau soll 2010 beginnen. Darauf folgte ein Ortstermin an der A1, wo in Münster-Amelsbüren ein neuer Autobahnanschluss geplant ist. Im nächsten Jahr soll das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen sein, so dass auch hier 2010 mit dem Bau begonnen werden kann. Ruprecht Polenz will sich in Berlin gemeinsam mit Gero Storjohann dafür einsetzen, dass auch die letzten 600 Meter bei dem sechsstreifigen Ausbau zwischen der Abfahrt Amelsbüren und dem Kreuz Münster-Süd finanziert werden.
„Die jüngsten Äußerungen der Münsteraner Grünen, die den Bau des Autobahnanschlusses im Falle eines Wahlsieges 2009 in Berlin verhindern wollen, zeugen von äußerster Verantwortungslosigkeit und sind inakzeptabel“, unterstrich Polenz zum Ende des Termins noch einmal die Bedeutung des Autobahnanschlusses für Münster.