„Es war für Amerika eine historische Wahl.“ Mit diesen Worten kommentierte Ruprecht Polenz, Bundestagsabgeordneter der Stadt Münster, das Ergebnis der US-Präsidentenwahl.
Die Auswirkungen der Wahl Barack Obamas zum künftigen Präsidenten der USA auf Deutschland und Europa waren das Thema des Vortrages, den Polenz vor der CDU-Ortsunion Wolbeck hielt.
Vor ca. 40 interessierten Zuhörern im Drostenhof führte der CDU-Politiker, der auch Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages ist, die politischen Leitlinien der neuen US-Regierung auf und erläuterte die Auswirkungen auf Deutschland und die EU.
Dabei setzte Polenz große Hoffnungen in eine neue multilaterale Außenpolitik der USA, die von enger Abstimmung mit den Verbündeten geprägt seien sollte.
Auch einen Kurswechsel im Bereich der Klimapolitik sah Polenz als sehr wahrscheinlich an, da in den USA die Auswirkungen des Klimawandels immer stärker zu spüren seien.
Als das vordringlichste Problem, mit dem sich Obama als Präsident beschäftigen muss, nannte Polenz die gegenwärtige Finanzkrise, die allem Anschein nach noch nicht beendet sei.
„Allmählich“, so Polenz, „werden die Auswirkungen auf die Industrie spürbar, wie man an dem Beispiel Opel erkennen kann.“
Kritisch sah Polenz jedoch eine mögliche Anfrage nach einem stärkeren deutschen Engagement in Afghanistan, die mit dem angekündigten Strategiewechsel der USA am Hindukusch auf uns zu kommen könnte.
In der anschließenden Diskussion wurde noch angeregt über das Verhältnis der USA zu Russland, den Nahost-Konflikt und über das Atom-Programm des Iran gesprochen.