Die syrisch-orthodoxe Kirche, die aramäischen Verbände und die Gesellschaft für bedrohte Völker beobachten den jüngsten Landrechtsstreit um das Kloster Mor Gabriel im Südosten der Türkei mit größter Sorge. Das Kloster Mor Gabriel mit seiner über 1600jährigen Geschichte ist einer der wichtigsten Orte für die kleine, in der Region am Tur’Abdin verbliebene christliche Minderheit der Aramäer.
v.l.n.r. Dr. Kajo Schukalla, Ruprecht Polenz, Pfarrer Demir Semun, Andreus Aras Benachbarte muslimische Nachbardörfer beanspruchen derzeit große Flächen der seit Menschengedenken zum Kloster gehörenden Flächen. Von den Aramäern wird die Anfechtung des Klosterbesitzes als Teil einer Einschüchterungskampagne gegen die Minderheit gewertet. Andreus Aras, Repräsentant des Soldaritätsnetzwerkes „Aktion Mor Gabriel“, Demir Semun, syrisch-orthodoxer Pfarrer aus Delbrück und Stellvertreter des syrisch-orthodoxen Erzbischofs von Deutschland, suchten gemeinsam mit Kajo Schukalla von der Gesellschaft für bedrohte Völker Unterstützung bei Ruprecht Polenz, Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses. Polenz, der im deutsch-türkischen Politikdialog seit Jahren eine zentrale Rolle spielt, sicherte zu, sich dem Anliegen anzunehmen und für die Minderheitenrechte der Christen in der Türkei einzusetzen.