Anlässlich der aktuellen Kontroverse um die Lärmschutzmaßnahmen an Bahnstrecken in der Münsteraner Innenstadt und auf Bitte von CDU-Ratsherr Robert Otte hat sich der Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz (CDU) in einem Schreiben an Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee gewandt und um die Bereitstellung von Geldern für den Bau von Lärmschutzmaßnahmen der neuen Generation gebeten.
Lärmschutz der neuen Generation sollte in Münster eingesetzt werden. „Vor dem Hintergrund Ihrer Aussage, dass die neu entwickelten Methoden zum Lärmschutz an Bahngleisen besonders an Brücken und in hochbelasteten Städten zum Einsatz kommen sollen, bitte ich Sie hiermit darum, Finanzmittel aus dem 200-Millionen-Paket zur Verfügung zu stellen, damit in den geschilderten Bereichen Lärmschutzmaßnahmen der neuen Generation gebaut werden können, die den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht werden“, so Polenz in dem Schreiben. Polenz bezieht sich in dem Brief auf Aussagen, die Verkehrsminister Tiefensee vergangene Woche anlässlich eines bundesweiten Pilotprojektes in Sachen neuer Lärmschutz gemacht hatte. Tiefensee wies dabei auf die Entwicklung völlig neuer und effizienter Methoden wie gedämpfter Schienen und niedrigerer Schallschutzwände hin und betonte die Anstrengungen des Verkehrsministeriums, Anwohner so gut wie möglich vor „nervtötendem Lärm“ zu schützen. Insgesamt seien hierfür in 2009 und 2010 200 Mio. € zusätzlich vorgesehen.
In dem Schreiben von Polenz heißt es weiter: „Ihre Bemühungen, eine neue Qualität im Lärmschutz zu erreichen, unterstütze ich auf ganzer Linie. Die von Ihnen skizzierten neu entwickelten Methoden sind in meinen Augen auch zur Lösung der Kontroverse um die Lärmschutzmaßnahmen nördlich des Münsteraner Hauptbahnhofes geeignet. Konkret geht es dabei um die Gleise entlang der Staufen- und Brüderstraße: Der Bau der geplanten zwei bis drei Meter hohen Lärmschutzwände führt gerade bei den direkten Anwohnern zu einer großflächigen Verschattung von Grundstück und Wohnungen.“
Darüber hinaus weist Polenz auch auf die Bedenken von städtischen Verantwortlichen und Bevölkerung gegen den Bau der klassischen Lärmschutzwände an den innerstädtischen Bahnbrücken hin. Da Tiefensee vergangene Woche die Verwendung der neuartigen Methoden im Bereich von Brücken besonders betont hatte, appellierte Polenz, auch für die entsprechenden Bahnbrücken in der Münsteraner Innenstadt Mittel zur Verfügung zu stellen. Ratsherr Robert Otte freut sich über den Vorstoß von Ruprecht Polenz. „Die neuartigen Lärmschutzmaßnahmen sind wie gemacht für die Problembereiche entlang der Gleise, um die zurzeit die Kontroverse in Münster besteht. Ihr Einsatz würde im Gegensatz zu den klassischen Lärmschutzwänden die Anliegen aller Betroffenen angemessen berücksichtigen.“