„Wir stehen vor großen Herausforderungen im Gesundheitssystem“, stellte Ruprecht Polenz, Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses gleich zu Beginn seiner Moderation die schwierige Ausgangslage klar. Es stehe außer Frage, dass jeder in Deutschland die Behandlungen bekomme, die notwendig seien. „Aber aus einer immer älter werdenden Gesellschaft und durch die Möglichkeit, mit neuen Technologien immer mehr Krankheiten zu heilen, ergeben sich neue Herausforderungen für das Gesundheitssystem“, so Polenz. Es sei nun Aufgabe der Politik zu reagieren und das System für diese neuen Anforderungen „wetterfest“ zu machen.
Moderator Ruprecht Polenz und seine Gäste Um über diese Frage zu diskutieren hatte Polenz den CDU-Gesundheitsexperten und Obmann der CDU/CSU-Gesundheitsfraktion im Gesundheitsausschuss des Bundestages, Jens Spahn, zum Kreuzverhör in die Raphaelsklinik in Münster eingeladen. Fünf Münsteraner Experten und Praktiker aus dem örtlichen Gesundheitswesen durften die drängendsten Fragen aus ihrem Arbeitsbereich an Jens Spahn richten. Gregor Hellmons kam in seiner Funktion als Geschäftsführer der Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft, zu denen unter anderem auch die Raphaelsklinik gehört. Bernhard Sandbothe, Leiter des Achatius-Hauses in Wolbeck, war als Experte für den Pflegebereich eingeladen, als Vertreter der Apotheken war Burkhard Reckers, Inhaber der Kiepenkerl-Apotheken gekommen. Dr. Norbert Hartmann, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe und Facharzt für Allgemeinmedizin vertrat die Gruppe der Hausärzte und Beate Mens, Abteilungsleiterin und Krankenschwester im Clemenshospital war stellvertretend für die Gruppe der Krankenschwestern gekommen.
Die Vertreter der verschiedenen medizinischen Bereiche machten rege von der Möglichkeit Gebrauch, Jens Spahn ins Kreuzverhör zu nehmen. So wurde zum Beispiel geklagt, dass es nicht genügend Ausbildungsplätze für Ärzte gebe und dann im Folgeschluss auch ein Arbeitskräftemangel im Bereich der Gesundheitsberufe zunehme. Zudem bemängelten sie, dass es oft an Anerkennung für die Pflegeberufe, aber auch für die Ärzte fehle. Nach der insgesamt sehr sachlichen und hochinformativen Fragerunde bekam dann auch das Publikum noch die Möglichkeit, sich mit Fragen oder Kommentaren an der Diskussion zu beteiligen.
Trotz der vielen aufgeworfenen Probleme bilanzierte Jens Spahn am Ende deutlich : „Wir haben in Deutschland ein sehr gutes Gesundheitssystem und es ist unsere Aufgabe, das System so gut zu erhalten wie es ist, und uns außerdem der Probleme, die dennoch bestehen, annehmen.“