Als eine „kaum nachvollziehbare Entscheidung“ kritisiert die CDU die heute öffentlich gewordenen Pläne der Post AG, ihre Filialen in Angelmodde, Coerde und Roxel bis Oktober/November zu schließen! „Auf kaltem Wege wird hier die Versorgungssicherheit mit Postdienstleistungen für mehrere zehntausend Münsteraner in Frage gestellt, ohne dass ein sauberer Übergang zu möglichen Postagenturen sichergestellt worden ist!“, so die Ratsherren für Angelmodde und Coerde, Helmuth Damwerth und Markus Funk, sowie der Roxeler CDU-Vorsitzende Christoph Brands übereinstimmend.
Die drei CDU-Politiker bezeichneten es als „wenig glaubwürdig“, wenn von Seiten der Post die Rentabilität der einzelnen Filialen in Abrede gestellt werde. „Die üblichen Schlangen vor den Schaltern sprechen eine andere Sprache. Unserer Ansicht nach geht es der Post AG vor dem Hintergrund ihrer Börsenaktivitäten lediglich um die Umsetzung struktureller Kostensenkungen.“, so die Christdemokraten.
Verärgert zeigte sich Brands aus Roxeler Sicht besonders darüber, dass noch vor etwas mehr als einem Jahr Schließungspläne bezogen auf die Postfiliale schriftlich dementiert worden seien. „Da wollte man uns wohl eine gehörige Portion Sand in die Augen streuen!“. Damals habe man sich obendrein noch der Häme der SPD ausgesetzt gesehen, so Brands. „Jetzt wissen wir, dass unsere Sorge berechtigt war.“
Mögliche negative Auswirkungen auf den Standort Hamannplatz befürchtet der Coerder Ratsherr Markus Funk. „Es ist überhaupt nicht geklärt, ob die vorhandenen Einzelhandelsgeschäfte über die räumlichen und personellen Kapazitäten verfügen, um mit dem Andrang, der tagtäglich in der Postfiliale herrscht, fertig zu werden!“ Wenn es nicht gelänge, die Post am Ort zu halten, sei das ein schwerer Rückschlag für Coerde.
Sorgen um eine mögliche Verschlechterung der Situation für ältere Menschen macht sich der Angelmodder Ratsherr Helmuth Damwerth. “Ältere Menschen haben mitunter einen höheren Beratungsbedarf! Es ist überhaupt nicht geklärt, wie zum Beispiel im Bereich Postbank ein Service durch qualifizierte Mitarbeiter gesichert werden soll.“ Hier drohe ein massiver Qualitätsverlust für die Menschen auch in Angelmodde.
Die Argumente ließen sich für die Stadtteile austauschen, so die drei Kommunalpolitiker.
An Negativbeispielen wie dem Hickhack um die Versorgung in Sprakel sei deutlich geworden, dass auch etablierte Postagenturen durch die Geschäftspolitik der Post AG immer wieder in Frage gestellt werden, so die Christdemokraten. „Das macht uns für die Zukunft große Sorge.“
Münsters CDU-Bundestagsabgeordneter Ruprecht Polenz hat sich bei Post-Chef Klaus Zumwinkel bereits für den Erhalt der drei Postfilialen stark gemacht. Bezogen auf die Äußerung des Postsprechers Buttgereit, die neuen Agenturen würden die gleichen Leistungen zu besseren Öffnungszeiten bieten, schrieb er: "Diese Zusage liest sich gut, wundert aber, wenn gleichzeitig noch gar nicht feststeht, wo die neuen Postagenturen angesiedelt werden sollen. Gleichzeitig sollen die derzeitigen Mitarbeiter der Filialen andernorts eingesetzt werden, d.h. die neuen Agenturen müssten ohne das entsprechende Fachpersonal auskommen." Polenz unterstrich, dass die geplante Ausdünnung von Postfilialen nicht im Sinne des Auftrags der Deutschen Post sein könne. Er appellierte an Zumwinkel, diese Entwicklung zu korrigieren.
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