Anlass des Besuchs des Abgeordenten war die Zuwendung, die die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Christian Weinheimer erfolgreich beim Bundesforschungsministerium (BMBF) in Höhe von insgesamt knapp 1,3 Millionen Euro eingeworben hat. "Mir hat besonders der Enthusiasmus imponiert, mit dem an diesem Institut Grundlagenforschung betrieben wird", sagte Polenz nach der ausführlichen Besichtigung des Instituts, an dem vor allem experimentell zu Astroteilchenphysik geforscht wird.
Ruprecht Polenz, Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles, Prof. Dr. Christian Weinheimer (v.l.n.r.) Aufgeteilt wird die Förderung in zwei Projekte.
810.000 Euro gehen nach Münster, um die Teilnahme am internationalen Experiment „KATRIN“ am Karlsruher Institut für Technologie zu fördern, bei dem die Masse von Neutrinos bestimmt werden soll. Dafür haben die münsterschen Wissenschaftler das Elektrodensystem des 24 Meter langen und zehn Meter Durchmesser umfassenden Hauptspektrometer von „ KATRIN“ entwickelt und gebaut.
Das zweite geförderte Projekt befasst sich mit der Such nach dunkler Materie. Die ebenfalls internationalen Kooperationen „Xenon 100“ und „Xenon1T“ werden mit 480.000 Euro vom Ministerium gefördert. Das Forscherteam aus Münster ist für das Xenon-Gasreinigungssystem und die Xenon-Destillation des Nachfolgeprojektes "XENON1T" zuständig, um ultra reines Xenon für die mit dem Edelgases gefüllten Nachweisapparatur "XENON100" im italienischen Untergrundlabor unter dem Bergmassiv Gran Sasso zu produzieren. Mit dieser Versuchsanlage soll die Zusammensetzung von Dunkler Materie bestimmt werden.
Den Besuch des Bundestagsabgeordneten bezeichnete WWU-Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles als "Lob im Subtext". Doch beim Subtext blieb es nicht. Polenz sagte explizit: "Ich glaube, genau diese positive Stimmung und auch das hohe Maß an persönlichem Engagement, das ich hier erleben durfte, trägt mit dazu bei, Forschung auf Weltniveau betreiben zu können."