Um die voraussichtlichen Belastungen für die Krankenhäuser in Münster durch die Gesundheitsreform zu erörtern, hatte der Caritas-Verband Münstersche Politiker aus Bund und Land sowie die Vertreter der Krankenhäuser zu einer gemeinsamen Diskussionsrunde ins Herz-Jesu-Krankenhaus geladen. Dort wurden vor allem die steigenden Kosten durch den neuen Tarifvertrag und die Gesundheitsreform besprochen.
„Die Zahlen machen betroffen“, gab der Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz zu. Allerdings gab er zu bedenken, dass für den neuen Tarifvertrag, der zwischen der Ärztegewerkschaft Marburger Bund und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder ausgehandelt wurde, nicht die Politik verantwortlich gemacht werden könne.
Die Mehrbelastungen in der Gesundheitsreform seien aufgrund des demografischen Wandels und der steigende Qualität in der medizinischen Versorgung unumgänglich, so Polenz. Dabei habe die Bevölkerung leider noch nicht akzeptiert, dass die Beiträge unter diesen Bedingungen nicht stabil bleiben könnten: „Die Annahme, dass eine bessere gesundheitliche Versorgung mit gleich bleibenden oder gar sinkenden Kosten zu gewährleisten wäre, ist falsch.“ Dabei sei gerade dies das Ziel der Gesundheitsreform, nämlich dass alle am medizinischen Fortschritt teilhaben und als Patienten gut versorgt würden.