Ruprecht Polenz

Ruprecht Polenz zum Tod der russischen Journalistin Anna Politkovskaja

Mit großer Bestürzung und Trauer habe ich vom gewaltsamen Tod von Anna Politkovskaja erfahren. Ihr Tod geht mir besonders nahe, weil ich sie noch bei meinem letzten Moskau-Besuch am 28. Februar dieses Jahres zusammen mit anderen Vertretern von NGO’s und Menschenrechtsorganisationen in der Residenz des deutschen Botschafters getroffen habe. Ich habe ihre persönliche Bescheidenheit, aber auch ihren Mut und ihre journalistische Unbestechlichkeit bewundert, mit der sie in ihrem Land für die Einhaltung der Menschenrechte und vor allem für eine freie und unabhängige Berichterstattung von Presse, Rundfunk und Fernsehen eingetreten ist.
Es ist für die Entwicklung eines Rechtsstaates in Russland und für die russische Zivilgesellschaft außerordentlich wichtig, dieses Verbrechen rückhaltlos aufzuklären und den oder die Täter ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Die Weltöffentlichkeit wird das Verhalten russischer Behörden bei der Verfolgung dieser verabscheuungswürdigen Straftat sehr aufmerksam begleiten.

Frau Politkovskaja wird, da bin ich sicher, als Kämpferin für Frieden und Freiheit immer im Gedächtnis bleiben. Ihr Tod ist ein Verlust nicht nur für die unabhängige Presse in Russland, sondern weltweit.

In stillem Gedenken

Ruprecht Polenz