„Offensichtlich führt das Mautdesaster mit seinen Milliardenlücken für den Verkehrshaushalt jetzt doch dazu, dass wichtige Verkehrsmaßnahmen auf die lange Bank geschoben werden“, kritisierten der CDU-Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz und der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion Stefan Weber die Mitteilung des Bundesverkehrsministeriums, wonach der Ausbau der Bahnstrecke Münster – Dülmen in keinem Fall vor dem Jahr 2008 begonnen werde. „Was ist dann noch die Einstufung dieser Maßnahme als „vordringlicher Bedarf“ im Bundesverkehrswegeplan wert?“ fragen die beiden Politiker in einer Pressemitteilung.
In der Mitteilung des Verkehrsministeriums heißt zur Begründung der Verzögerung, dass die Strecke Münster – Lünen in der Mittelfristplanung (!) 2004 – 2008 nicht berücksichtigt worden sei, weil nur Maßnahmen aufgenommen worden seien, die bereits im Bau seien oder deren Baureife zumindest kurzfristig gegeben sei. Wann in den Jahren nach 2008 mit dem Ausbau der Strecke Münster – Lünen begonnen werden könne, ließe sich heute noch nicht sagen. „Damit wird eine wichtige Verkehrsinfrastrukturmaßnahme für die Region auf den St. Nimmerleinstag verschoben“, ärgert sich Polenz, der gemeinsam mit Weber und der Stadt Münster für die Aufnahme in den „Vordringlichen Bedarf“ gekämpft hatte.
Die Räte von Münster und Dortmund hatten sich seinerzeit in gleichlautenden Resolutionen dafür stark gemacht, ebenso wie die Industrie- und Handelskammer Nord-Westfalen. „Die ganze Region steht hinter dieser Ausbau – Maßnahme, hatte sich über die Aufnahme in den „vordringlichen Bedarf“ gefreut und muß nun mit ansehen, dass die Zusage das Papier nicht wert ist, auf dem sie geschrieben wurde“, so Polenz und Weber abschließend.