Ein zentrales Thema der Veranstaltung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes war der aktuelle Mangel an Ausbildungsstellen in Deutschland.. Während Christoph Strässer (SPD) nichtausbildende Unternehmen durch finanzielle Bestrafung dazu bringen will, neue Ausbildungsplätze zu schaffen, hält CDU Direktkandidat Ruprecht Polenz Zwang zur Ausbildung für falsch. Jenes Verfahren führe eher dazu, dass Unternehmen dann nur noch das Allernötigste tun würden. Außerdem würde hier eine zusätzliche, wachstumshemmende Belastung für den Arbeitsmarkt entstehen. Das von Strässer propagierte Umlagemodell, wonach ausbildende Unternehmen die Zwangsabgaben der übrigen Unternehmen ausgezahlt bekommen, bezeichnete Polenz darüber hinaus auch als zu bürokratisch. Man müsse ja hier jeweils prüfen, wie viel ein Unternehmen ausbildet und wie viel es ausbilden könnte oder sollte.
Hingegen hätten sich Ausbildungsbörsen zur Ausbildungsplatzvermittlung gut bewährt. Polenz schlug weiter die Gründung von regional agierenden Ausbildungsvereinen auf Zeit vor, die jeweils auf regionale Engpässe hin entstehen sollten. Mit Steuergeldern würde Lehrpersonal angestellt; die Praxisnahe Ausbildung würde von den Unternehmen auf freiwilliger Basis gewährleistet.
Fokussieren müsse man sich aber vor allem auf das Wirtschaftswachstum und die Entlastung von Unternehmen durch Lohnnebenkostensenkung, Lockerung des Kündigungsschutzes, Bürokratieabbau und Vereinfachung des Steuerrechts. Bei Stagnation und schlechter Auftragslage könne man von keinem Unternehmen verlangen, mehr Auszubildende einzustellen.