„Die Einsparungen im Bereich der überbetrieblichen Ausbildung gefährden das Ausbildungsniveau in Deutschland und damit den Standort insgesamt.“ Mit diesen Worten kritisierte der Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz (CDU) die Kürzungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bei der Förderung der überbetrieblichen Ausbildung.
Polenz berief sich auf Informationen der Handwerkskammer Münster und des Bundesinstituts für Berufsbildung, wonach im Haushalt des BMBF im Jahr 1999 noch 0,91 % des Etats für die Förderung der überbetrieblichen Ausbildung vorgesehen waren, es 2005 jedoch nur noch 0,35 % sind. Für 2006 ist eine weitere Kürzung auf nur noch 2,9 % vorgesehen.
In seinem Schreiben machte der Abgeordnete darauf aufmerksam, dass das Handwerk insgesamt große Anstrengungen unternommen habe, um Jugendlichen im Rahmen des Ausbildungspaktes einen erfolgreichen Start ins Berufleben zu ermöglichen. Viele – insbesondere kleinere Betriebe – könnten eine Ausbildung auf höchstem Bildungsniveau und auf dem neuesten Stand der Technik jedoch nur durch eine ergänzende überbetriebliche Ausbildung ermöglichen. Durch die Kürzungen des Bildungsministeriums würden die Berufschancen Jugendlicher drastisch eingeschränkt. „Das Ziel der Bundesregierung, allen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen, wird damit konterkariert“, schrieb der Abgeordnete.
Polenz forderte die Ministerin abschließend auf, alles in ihren Möglichkeiten stehende zu unternehmen, um der betrieblichen Ausbildung wieder einen größeren Stellenwert einzuräumen.