Im Rahmen eines Gesprächs mit dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband e.V. (WLV) informierte sich der der Münsteraner CDU-Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz über den Gesetzesentwurf zur Umsetzung der gemeinsamen EU-Agrarreform.
Hans-Georg Buddenbäumer, Vorsitzender des landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster, kritisierte insbesondere den frühen Zeitpunkt für den Beginn der Abschmelzung der bislang produktionsbezogenen Prämien zugunsten eines Flächenprämienmodells: "Wir halten den geplanten Beginn für das Jahr 2007 für viel zu früh um Anpassungsprozesse der landwirtschaftlichen Betriebe in genügendem Maße voranzutreiben", verdeutlichte Buddenbäumer die Problematik. "Als Folge zu geringer Übergangszeiten sehen wir insbesondere das für Deutschland noch unbekannte Höfesterben und eine Abwanderung der Landwirte nach Osten", konkretisierte Heinz-Georg Hartmann, stellvertretender Vorsitzender des landwirtschaftlichen Kreisverbandes, die Gefahren beim zu raschen Übergang zwischen beiden Modellen. Buddenbäumer verdeutlichte darüber hinaus insbesondere die Situation der Milchbauern, die vor allem aufgrund der Wettbewerbssituation mit den Billigdiscountern, auf die Betriebsprämie angewiesen seien. Wilhelm Gerdemann, stellvertretender Vorsitzender des CDU Agrarausschusses, verwies auf eine weitere Problematik des geplanten Flächenmodells: "Ziel ist es eine gemeinsame EU-Agrarpolitik einzuführen. Es kann nicht sein, dass die Bundesregierung national höhere Auflagen für den Umwelt- und Naturschutz ("Cross-Compliance") als EU-weit vorsieht." Polenz zeigte Verständnis für die vorgebrachten Sorgen, da vor allem das Münsterland durch landwirtschaftliche Betriebe und deren Produktion geprägt ist: "Ziel muss es sein für die betroffenen Betriebe entsprechende Übergangsfristen zu erreichen", sagte Polenz dem WLV seine Unterstützung zu.