Sehr erfreut zeigte sich jetzt Ruprecht Polenz (CDU), der Bundestagsabgeordnete der Stadt Münster und Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, über die neuesten Entwicklungen im Fall der iranischen Frauenrechtsaktivistin Delaram Ali. Auf deren Schicksal war Polenz durch einen engagierten Bürger und die unabhängige Menschenrechtsorganisation amnesty international aufmerksam gemacht worden. Noch vor wenigen Tagen hatte sich Polenz mit einem schriftlichen Appell an den geistigen Führer der Irans, Ayatollah Sayed ´Ali Khamenei, gewandt und sich für die junge Frau eingesetzt.
Der Grund für diesen Appell war folgender: Die 24jährige Delaram Ali hatte am 12. Juni 2006 in Teheran als Frauenrechtlerin auf einer Demonstration gesprochen, die die rechtliche Gleichstellung von Mann und Frau und die Abschaffung von geschlechterspezifischer Diskriminierung zum Thema hatte. Diese Demonstration, an der mehrere tausend Männer und Frauen teilnahmen, wurde dann gewaltsam von der Polizei aufgelöst. 70 Personen wurden dabei festgenommen, darunter auch Delaram Ali. Ihr wurden nach der Verhaftung „Teilnahme an einer verbotenen Versammlung“, „Propaganda gegen das System“ und „Störung der öffentlichen Ordnung vorgeworfen. Im Juli 2007 wurde Delaram Ali dann zu einer Haftstrafe von 34 Monaten und 10 Peitschenhieben verurteilt. Das zuständige iranische Gericht verhängte in einem Berufungsverfahren am 5. November 2007 schließlich eine Haftstrafe von 28 Monaten.
Laut aktuellen Meldungen von amnesty international wurde nun jedoch auch dieses letzte Urteil zumindest vorerst ausgesetzt. Dies geschah auf Anordnung des Vorsitzenden der iranischen Justizbehörde, Ayatollah Shahroudi, der Unregelmäßigkeiten im Verfahren als Grund für seine Entscheidung anführte.
„Auch wenn die aktuellen Entwicklungen noch nicht mit einer endgültigen Entlastung von Frau Delaram Ali gleichzusetzen sind, so begrüße ich die neue Lage doch sehr. Ich hoffe, dass die iranischen Behörden das Verfahren in Kürze gänzlich einstellen und Frau Delaram Ali keine zukünftigen Repressalien drohen. Zu keinem Zeitpunkt stellte ihr couragiertes und friedlichen Engagement eine Gefährdung der nationalen Sicherheit im Iran dar“, so Polenz.