Klares Bekenntnis: Der CDU-Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz will bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr erneut für seine Partei ins Rennen gehen. „Ich möchte meine Arbeit für Münster und Deutschland fortsetzen“, erklärte der 61-Jährige auf Anfrage unserer Zeitung. In den nächsten fünf Jahren würden in Berlin wichtige Entscheidungen für Münster getroffen. „Da ist es wichtig, gut vernetzt zu sein“, sagte Polenz unter Verweis auf seinen Einsatz zur Finanzierung des Bahnhofsumbaus.
Der Jurist ist seit 1994 Mitglied im Parlament. Das Direktmandat in Münster, das Polenz zuletzt zweimal knapp an den SPD-Politiker Christoph Strässer verloren hatte, will er für die CDU zurückholen. „Da werde ich alles dransetzen“, versprach Polenz. Er sei zuversichtlich, dass dieses gelinge, zumal dazu beim letzten Mal nur wenige Stimmen gefehlt hätten.
Mit der Ankündigung von Polenz, erneut kandidieren zu wollen, scheint sich das Personaltableau der CDU für die im Jahr 2009 anstehenden Wahlen in diesem Frühjahr zu klären. Wie berichtet, geht auch die Suche nach einem Oberbürgermeister-Kandidaten in die heiße Phase.
Einige der künftig in Berlin anstehenden Entscheidungen haben nach Polenz’ Einschätzung „grundlegende Bedeutung“ für Münster, um das Konzept der wachsenden Stadt in Europa umzusetzen. Dazu gehöre der Autobahnanschluss in Amelsbüren, der gut in der Planungszeit liege. Nun müsse die Realisierung betrieben werden. Als weitere Verkehrsprojekte, für die er sich in Berlin einsetze, nannte Polenz den Ausbau der Umgehungsstraße bis zum Schifffahrter Damm sowie den Ausbau der Schienenstrecke Dortmund-Lünen-Münster.
„Das muss aufs Gleis gesetzt werden“, so Polenz. Sonst spiele Münster als ICE-Bahnhof keine Rolle mehr.
Weiterhin will Polenz dem Wissenschaftsstandort Münster zu einem zweiten Max-Planck-Institut verhelfen. Und das Profil als Friedensstadt von internationaler Bedeutung schärfen. „Da können meine außerpolitische Erfahrung und internationalen Kontakte helfen“, ist sich der CDU-Politiker sicher.
Polenz hat sich in den vergangenen Jahren in Berlin als versierter Außenpolitiker einen Namen gemacht. Er ist Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses und Sprecher der CDU-Abgeordneten aus dem Münsterland. (Artikel erschienen in den Westfälischen Nachrichten vom 19. Januar 2008, verfasst von Dirk Anger)