Welche Farb- und Zusatzstoffe sind in der Marmelade? Wieviel Geschmacksverstärker enthält ein Joghurt? Und unter welchen Bedingungen wurde das Fleisch auf meinem Teller produziert? Keine Frage, wer heute bewusst lebt, will auch ganz genau wissen, was er isst.
Doch im Zeitalter der globalen Im- und Exporte, der zunehmenden Fertigproduktion und steigenden Produktvielfalt ist die Herstellung und Kontrolle von Lebensmitteln heute komplexer denn je. Für drei Münsteraner Lebensmittel-Experten Grund genug, ihr Know-how in Sachen Lebensmittel und deren Produktion zu vernetzen:
Zeigte sich bei seinem Besuch von den IFAL- Netzwerkern beeindruckt: (v.l.): Ruprecht Polenz, die Rechtsanwälte Monika Günther, Dr. Philipp Gregor sowie Architekt Dirk Kölling Das 2004 durch die Anwaltskanzlei DR. GREGOR & GÜNTHER gegründete Institut IFAL (Institut für angewandtes Futter- und Lebensmittelrecht) vereint einmalig in Westfalen die rechtliche, bauliche wie auch wissenschaftliche Begleitung und Beratung für Lebensmittelbetriebe unter einen Dach. „Sie leisten damit einen sehr wertvollen Beitrag zur Qualitätssicherung“, zeigte sich Ruprecht Polenz bei seinem jüngsten Infobesuch von der Vernetzung der drei Lebensmittel-Spezialisten beeindruckt. Und das in einer Branche, die längst auch in und um Münster zu einem der bedeutenden Wirtschaftszweige gehört: „Mit vielen Lebensmittelunternehmen und den für Westfalen typisch zahlreichen Gaststätten gehört die Lebensmittelindustrie in Westfalen und speziell in Münster zum bedeutensten Cluster im Wirtschaftsraum“, erläutert Rechtsanwältin Monika Günther. Und -so die Einschätzung der Experten - die Lebensmittelproduktion in der Region ist qualitativ sehr gut aufgestellt.
Während sie und ihr Kollege Dr. Philipp Gregor angefangen von der Erstellung von Gutachten für Lebensmittelunternehmen, über die Beratung bis hin zur Mandatsvertretung die gesamte rechtliche Begleitung für Lebensmittelbetriebe in Deutschland übernehmen, bietet das Architekturbüro Kölling ebenfalls bundesweit eine komplette Beratung bei der Planung und allen baulichen Fragen von Lebensmittel-Produktionsstätten. Beide Netzwerk-Partner kooperieren zudem unter dem Dach von IFAL und haben mit der Industrie -und Handelskammer, der Fachhochschule Münster, der Lebensmittelüberwachung der Stadt Münster, der Landwirtschaftkammer, dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband, der Wirtschaftsförderung der Stadt Münster, der DEHOGA, der Tierärztekammer Westfalen-Lippe, der Universität Wageningen und weiteren Landes -und Bundesbehörden das Münster’sche Lebensmittelrechts-Kolloquium initiiert.
„Die Herstellung und Kontrolle von Lebensmittel ist heute so komplex, da ist eine breite Vernetzung zwischen der Praxis, fachlichen Begleitern und auch den Behörden aus unserer Sicht einfach unerlässlich“, skizziert Institutsgründer Dr. Philipp Gregor. Ein aktuelles Beispiel, für das viele Lebensmittelbetriebe zurzeit das Know-How der Münsteraner IFAL-Experten an der Krummen Straße 9 in Anspruch nehmen, ist ein Bündel von EU-Verordnungen. Durch sie werden alle Betriebe, die Lebensmittel tierischen Ursprungs herstellen, bis spätestens 2009 zu einer aufwendigen EU-Zulassung verpflichtet.
„Genau dieses neue EU-Recht steht somit auch im Mittelpunkt unseres 12. Münster’schen Lebensmittelrechts-Kolloquiums (MLK), dass wir unter anderem mit Dr. Roland Otto vom Lebensmittelüberwachungsamt der Stadt Münster, dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz und der Tierärztekammer am 29. August für Betriebe aus der Branche in der Dortmunder Westfalen-Halle veranstalten“, erklärt Rechtsanwalt Gregor.
Und auf die Stadt Münster sah Ruprecht Polenz auch noch ein weiteres wichtiges Feld im Bereich der Lebensmittelproduktion zukommen: „Immer mehr Schulen müssen sich durch die zunehmende Übermittagsbetreuung aus planerischer wie auch hygienischer Sicht mit dem Thema Essenzubereitung auseinandersetzen und hier ist rechtzeitig guter Rat gefragt“, zeigte sich Polenz beruhigt, bei diesen und anderen kommenden Herausforderungen der steigenden „externen Lebensmittelzubereitung“ mit dem IFAL-Institut erfahrene Experten direkt vor Ort in Münster zu wissen.