Ruprecht Polenz

Polenz: Sicherheit für die Bevölkerung in Afghanistan hat Priorität

„Es geht in Afghanistan darum, den Staat in die Lage zu versetzen, selbst für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen“, erklärt Ruprecht Polenz auf die Frage, wie lange Deutschland noch in Afghanistan aktiv sein werde. Dazu gehöre auch der Aufbau eines afghanischen Justiz- und Polizeiwesens. Ruprecht Polenz nahm als Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages an der Podiumsdiskussion zum Thema „Ziviler Wiederaufbau in Afghanistan – Herausforderungen und Erfolge“ teil. Mit Polenz diskutierten Karin Kortmann, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Nadia Nashir-Karim, Mitglied im Afghanischen Frauenverein, Timo Christians von der Welthungerhilfe und Arvid Bell, Mitglied der Friedens- und Sicherheitspolitischen Kommission Bündnis 90/ Die Grünen.
Nadia Nashir-Karim, Arvid Bell, Timo Christians, Ruprecht Polenz, Karin Kortmann Nadia Nashir-Karim, Arvid Bell, Timo Christians, Ruprecht Polenz, Karin Kortmann
Viele Interessierte, darunter auch viele Afghanen, waren in das Freiherr-von-Vincke-Haus in Münster gekommen, um den Gästen Fragen zu stellen oder von ihren eigenen Erfahrungen zu berichten. „Wie lange Soldaten aus Deutschland in Afghanistan bleiben, kann man nicht ganz genau sagen. Wir müssen aber auf jeden Fall so lange vor Ort bleiben, bis die Afghanen selbst für Sicherheit sorgen können“, meint Polenz. Dass es beim militärischen Einsatz um die Vermeidung ziviler Opfer gehe, stehe außer Frage. Karin Kortmann erläuterte aus der Sicht des BMZ die Bereiche Sicherheit, Wiederaufbau und Entwicklung, in denen sich die Bundesrepublik sehr stark in Afghanistan engagiert. Nadia Nashir-Karim vom Afghanischen Frauenverein zeigte an Hand von Bildern, welche Projekte der Verein in Afghanistan bereits verwirklichen konnte. So sei dank der Unterstützung durch den Verein unter anderem eine Schule für Mädchen und auch einen Hebammenstation errichtet worden.
Ruprecht Polenz kritisierte, dass leider viel zu oft die militärischen Aufwendungen im Mittelpunkt der Medien stünden, die zivilen und politischen Konflikte, die es zu lösen gilt, träten zu oft in den Hintergrund. „Eine Lösung für die vielen Probleme können wir nur mit den Afghanen gemeinsam schaffen. Wir müssen mit ihnen auf Augenhöhe sprechen“, fordert Polenz.