„Wir müssen unserer Regierung ein großes Lob aussprechen, dass Sie so schnell auf die Finanzkrise reagiert hat“, sagte Professor Dr. Gustav Dieckheuer zum Vorgehen der Bundesregierung. „So eine stützende Maßnahme ist eine Leistung ohne gleichen.“
Auf Einladung der CDU Münster war Dieckheuer in die Sparda-Bank Münster gekommen, um zum Thema „Ursachen und Folgerungen der Finanzkrise“ zu referieren. Ruprecht Polenz freute sich, einen so renommierten Referenten begrüßen zu können.
Dieckheuer, ehemaliger Rektor der Westfälischen Wilhelms- Universität Münster und aktiv in der Volkswirtschaftslehre, zeigte anhand eines lebhaften Vortrags, wie die Finanzkrise in den USA entstehen konnte und warum nun auch Deutschland von der Krise betroffen ist. „Die Amerikaner lebten jahrelang über ihre Verhältnisse und brauchten immer neue Ideen, wie sie sich Kredite beschaffen können, auch aus dem Ausland“, erklärte Dieckheuer. In den vergangenen zehn Jahren hätten die USA mehr als 5 Billionen Dollar Kredite aufgenommen, um den eigenen Konsum zu finanzieren. 719 Milliarden davon kämen aus Deutschland.
Im Anschluss an den Impulsvortrag diskutierten der Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank Münster eG, Enrico Kahl, und Dieckheuer unter Leitung von Ruprecht Polenz und beantworteten die Fragen der Gäste.
Kahl forderte: „Alle deutschen Banken, die es als ihren Vorteil ansehen, sollten die Unterstützung der Bundesregierung annehmen.“ Erst dann könne wieder Ruhe in den Finanzmarkt einkehren. Dieckheuer machte deutlich, dass vor allem ein starker Staat mit einer guten Ordnungspolitik gebraucht werde und zeigte sich zuversichtlich: „Ich bin optimistisch, dass wir in Europa bald aus der Krise herauskommen.“
Polenz wies am Ende der Diskussion noch einmal darauf hin, wie notwendig die Unterstützung der Banken durch die Bundesregierung ist: „Die Bürgschaft der Bundesregierung war die Voraussetzung dafür, dass die Bürger ihre Investitionen auch weiterhin mit Krediten finanzieren können.“