Am 1. April traf sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz mit den Spitzen des Fussball- und Leichtathletikverbandes Westfalen. Gegenstand war die gesellschaftliche Bedeutung des Sport und dessen finanzielle Förderung. Nachstehend lesen Sie einen Auszug aus dem Bericht des "WestfalenSport - Das Journal".
Eingehende Diskusison über die zukünftige Finanzierung des Sports Sport ist mehr als Leibesertüchtigung „Die marode Sportstätte“ ist Thema eines Fotowettbewerbes des LandesSportBundes NRW. Marode ist das Gelände des TuS Hiltrup keinesfalls. Dennoch wollten die Vereinsverantwortlichen am 1. April im Kommunikationszentrum des TuS in Münster-Hiltrup vom heimischen Bundestagsabgeordneten Ruprecht Polenz (CDU) wissen, ob - und wenn ja, inwiefern die Vereine von den Mitteln des Konjunkturpaketes II profitieren könnten.
Es gäbe in Münster leider keine Gelder mehr zu verteilen. Die Stadt Münster habe „sehr schnell“ über die Verwendung der Mittel in Höhe von 31,2 Millionen Euro entschieden, erläuterte Polenz der hochkarätig besetzen Runde direkt zu Beginn. Neben ihm waren der Vize-Präsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), Klaus Jahn, Sportamtsleiter Bernd Schirwitz, Dietmar Wiese (Geschäftsführer des Stadtsportbundes) sowie Sportausschuss-Mitglied Rolf Branse der Einladung des TuS-Vorsitzenden Norbert Reisener und von Heinz Waßmann (Ehrenamtsbeauftragter) gefolgt.
Aus Sicht des Stadtsportbundes sind von den 31,2 Millionen deutlich zu wenig in den Sport geflossen, monierte dessen Geschäftsführer. Polenz konnte und wollte dem nicht widersprechen, zeigte aber neue Entwicklungen auf, von denen auch der Sport profitieren werde.
Sport ist mehr als nur Leibesertüchtigung
Firmierte der Sportbereich bis dato unter „sonstige Infrastrukturmaßnahmen“, könnten künftig unter Berufung auf den unstrittigen Bildungsauftrag des Sports auch Mittel aus anderen Töpfen fließen. Polenz lenkte entsprechend den Blick auf den Bildungsauftrag des Sports: „Ohne ihn gäbe es keine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung“ und machte deutlich, dass „wir die übergreifenden Aspekte des Sports viel deutlicher in den Vordergrund stellen müssen“, und fand einhellige Zustimmung in der Runde.
Ein Ansatz, für den der TuS-Ehrenamtsbeauftragte Waßmann schon lange plädiert. Auf sieben Seiten fasste der Diplompädagoge im Ruhestand seine Vorstellungen zum Thema Bedeutung des Sports für die Bildung zusammen (siehe Kasten). Sport sei mehr als bloße Leibesertüchtigung. Die Vereine übernähmen zunehmend originär familiäre Aufgaben, insbesondere in der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen.
Bedeutung des Sports nicht nur in Sonntagsreden betonen
Mehr Entgegenkommen seitens der Politik forderte auch FLVW-Vize Jahn: „Das Sportland NRW geht nicht immer freundlich mit uns um“, verwies der Freizeit- und Breitensport Chef des Verbandes auf den Wegfall der Toto und Odsett-Gelder, die den FLVW zwischenzeitlich in einen heftigen Schlingerkurs gebracht hatten. Es sei klar, dass die Politik die Bedeutung des Sports nicht allein in Sonntagsreden unterstreicht, sondern tatsächlich „neu verorten“ solle, waren sich die Diskussionsteilnehmer einig. Zumindest im Fußballkreis Münster sieht man sich auf dem richtigen Weg, so Initiator Reisener. „Ich sehe, dass sich was bewegt“, zeigte sich der Vorsitzende des Fußballkreises zufrieden mit der Zusammenkunft.
Damit dieser auch weiter beschritten werden kann, schloss Polenz die Zusammenkunft mit dem Angebot, einmal jährlich zu einem sportpolitischen Forum in Münster zusammenzukommen, um den begonnenen Dialog in Gang zu halten.
Carola Adenauer