Ruprecht Polenz

„Im Schnitt sind die fünf Jahre Mitgliedschaft eine Erfolgsgeschichte“.

Fünf Jahre polnische EU-Mitgliedschaft

„Auch die Städtepartnerschaft zwischen Münster und Lublin war eine Brücke für Polen in die EU“, sagte Ruprecht Polenz. Gern war Ruprecht Polenz der Einladung des Förderverein Münster-Lublin e.V. gefolgt, gemeinsam mit Tomasz Rózniak, Präsident des Europäischen Begegnungszentrums in Lublin, eine Bilanz zum Thema „Fünf Jahre polnische EU-Mitgliedschaft“ zu ziehen. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Jungen Akademie des Franz Hitze-Haus statt.
Tomasz Rózniak und Ruprecht PolenzTomasz Rózniak und Ruprecht Polenz
Die Beziehung zu Polen zu Deutschland sei lange Zeit durch Kontroversen und die gegenseitige Nicht-Wertschätzung geprägt gewesen, resümierte Polenz die Beziehung zu dem Nachbarstaat. Bei dem Beitritt der Ost-Staaten zur EU habe vor fünf Jahren in Polen eine sehr „Pro-Europäische“ Stimmung geherrscht. Die Befürchtung Deutschlands, es drücke ein großes Potential an Arbeitskräften von Osteuropa auf Deutschland, habe sich nicht bestätigt. Heute zeigen die rund 600 Partnergemeinden, 1500 Schulpartnerschaften und die Europa-Universität Viadriana, wie gut Deutsche und Polen zusammenarbeiten können. Und auch für die Wirtschaft sei Polen ein großer und wichtiger Handelspartner für Deutschland.  Polenz fasste zusammen: „Im Schnitt sind die fünf Jahre eine Erfolgsgeschichte.“

Tomasz Rózniak lobte, dass Deutschland ein Botschafter auf dem Weg Polens in die EU gewesen sei. Die ersten Auswirkungen der Mitgliedschaft seien zu spüren. Das Wirtschaftswachstum sei angestiegen, die Arbeitslosigkeit zurückgegangen und immer mehr ausländische Firmen investieren in Polen. „Durch die Auslandsinvestitionen konnten 1,2 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden“, berichtet Rózniak. Auch die Transportinfrastruktur konnte sich durch die Fördermittel aus der EU deutlich verbessern. Man müsse sich bewusst bleiben, dass die „Basis für den Erfolg die gute und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen“ gewesen sei.

Im Anschluss nahmen sich die Redner Ruprecht Polenz und Tomasz Rózniak ausreichend Zeit, mit den interessierten Teilnehmern über den deutsch-polnischen Dialog zu disktutieren.