Ruprecht Polenz

Polenz: Fronten im Israel-Palästina Konflikt für einen Friedensprozess zu stark verhärtet – Pax Christi fordern mehr Einsatz für die Bürger

„Außenpolitik beginnt dann, wenn man sich auch mal in die Schuhe des anderen stellt“, erklärte Ruprecht Polenz MdB. Frieden im Nahen Osten sei nur mit der Beteiligung und auch dem Willen aller Länder an einem Friedensprozess zu schaffen.

Auf Einladung von Pax Christi, internationale katholische Friedensbewegung, diskutierte Ruprecht Polenz im Franz Hitze-Haus nach einem Vortrag zur Situation im Nahen Osten zur Frage: Könnte ein möglicher KSZE-Prozess die Lage im Nahen Osten entschärfen? „Ein KSZE-Prozess würde zwar auch Verbindungen zwischen den Konflikten thematisieren“, sagte Polenz, der auch Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Bundestag ist. Trotzdem sei es aus analytischen Gründen sinnvoll, die Konflikte zunächst isoliert zu betrachten. Letztendlich Frieden schaffen und Frieden wollen müssten die Länder im Nahen Osten jedoch selbst. „Eine Gruppe von vier, die USA, die EU, Russland und die Vereinten Nationen könnten einen Anstoß geben“, so Polenz. Im Moment seien die Fronten jedoch verhärtet, vor allem im Israel-Palästina-Konflikt. Deutschland könne aufgrund seiner Verbundenheit zu Israel in diesem Konflikt keine neutrale Vermittlerposition einnehmen. Während der lebhaften Diskussion forderten die Pax Christi-Anhänger einen stärkeren Einsatz der Bundesrepublik, vor allem für die Zivilisten im Nahen Osten.