„Die Babytür gibt es seit 2001 – bisher wurden drei Kinder hier abgegeben, wir hatten sieben anonyme Geburten“, berichtet Dr. Ulrich Flotmann, Chefarzt der Klinik für Neonatologie und Kinderintensivmedizin am St. Franziskus Hospital. Gemeinsam mit dem Pflegedirektor Leonhard Decker und der Pastoralreferentin und Seelsorgerin Annegret Wolf des Klinikums sowie Maria Kube vom Sozialdienst katholische Frauen (SkF)informierte sich Ruprecht Polenz gemeinsam mit dem Evangelischen Arbeitskreis der Christdemokraten die Babytür und die vertrauliche Geburt. „Es ist wichtig, dass diese hervorragenden Möglichkeiten hier in Münster bei Frauen in Not weiter bekannt gemacht werden“, meint Polenz. Polenz besichtigte den Raum hinter der Babytür und bekam das gut ausgebaute Sicherheitssystem von Dr. Flotmann erklärt.
Die Babytür ist eine Einrichtung, die der SkF, das St. Franziskus-Hospital Münster und die Stadt Münster eingerichtet haben. „Mütter können hier straffrei ihr Kind zur Welt bringen, die Frau kriegt im Anschluss an die Geburt, die Versorgung, die sie braucht“, berichtet Maria Kube. Der SkF suche dann, wenn gewünscht, Eltern für das Kind. Acht Wochen nach der Geburt könne auch eine Adoption erfolgen. „Die Mütter haben aber auch immer die Möglichkeit, sich zu entscheiden, das Kind wieder zurückzuholen“, sagt Dr. Flotmann. Von sieben anonymen Geburten seien immerhin zwei Kinder wieder von ihrer Mutter zurückgeholt worden. Die Kosten für Versorgung der Mutter und des Kindes während der Geburt und für die Tage danach übernimmt das Krankenhaus, ohne die Identität der Mutter preiszugeben. „Wir wollen helfen, wenn es nur irgend geht“, sind sich Dr. Flotmann und Maria Kube einig.