Im Gespräch mit dem Präsidenten des Verbandes der zytostatika-herstellenden Apotheken (VZA), dem münsteraner Apotheker Peter Eberwein, informierte sich Münsters CDU-Bundestagsabgeordneter Ruprecht Polenz über mögliche Folgen der Gesundheitsreform für diese kleine Gruppe Schwerst- und Chronischkranke betreuende Apotheken.
„Wir vertreten nur etwa 250 Apotheken in ganz Deutschland. Unsere Arbeit ist in der breiten Öffentlichkeit kaum jemandem bekannt und spielt daher in den Debatten um die Gesundheitsreform leider fast keine Rolle.“, so Eberwein. „Innerhalb weniger Stunden stellen wir in enger Absprache mit dem behandelnden Arzt Medikamente her, die zum Beispiel schwerst-krebskranken Patienten sofort verabreicht werden müssen.“ Dies erfordere eine individuelle und vom Zustand des jeweiligen Patienten abhängige Erstellung der Medikamente, die sich industriell nicht darstellen lasse. Für Eberwein droht daher eine große Gefahr für die dringend erforderliche Versorgung dieser Patienten, wenn es den Krankenkassen in allen Fällen erlaubt werde, Ärzten vorzuschreiben, woher sie ihre in der Praxis während der Behandlung angewendeten Medikamente zu beziehen haben. „Es geht hier nicht um Kopfschmerztabletten sondern um Medikamente, die aus extrem hochwertigen Grundstoffen mit größter Präzision von Spezialisten hergestellt werden müssen und nur über eine sehr kurze Haltbarkeit verfügen!“ unterstreicht er eindrücklich die Schwierigkeit.
Polenz sagte zu, diesen Sachverhalt mit nach Berlin zu nehmen und seine Fraktionskollegen aus dem Gesundheitsausschuss zu bitten, diese spezielle Problematik in die weiteren Verhandlungen über die Gesundheitsreform mit aufzunehmen.